Archiv des Autors: Christoph

Steinbruch Heeseberg bei Jerxheim – Oolithe und Stromatolithe des Unteren Buntsandsteins

Stromatolith im Steinbruch Heeseberg

Stromatolith aus dem Unteren Buntsandstein

In mehreren aufgelassenen Steinbrüche stehen auf dem Heeseberg Ton-, Silt- und Sandsteine sowie eingeschaltete Rogensteine (Oolithe) und Stromatolithe des Unteren Buntsandsteins an. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Fischrogen werden die Oolithe des Unteren Buntsandsteins in Deutschland traditionell als Rogensteine bezeichnet. In der Abfolge treten ebenfalls Stromatolithen auf, die durch die Kalkausfällung durch Mikroorganismen gebildet wurden (siehe nebenstehendes Foto).

Die Buntsandstein-Abfolge des Germanischen Beckens wurde ein einem flachen abflusslosen Becken bei einem vorherrschend warmen Klima gebildet. Aus den Hochlagen wurden klastische Sedimente in das Becken transportiert, während sich bei geringen Sedimenteinträgen Stromatolithen-Kolonien wuchsen und sich Oolithe in Zonen geringer Wassertiefen ablagerten.

Auf dem Heeseberg ist ein Geopfad des Geoparks Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen eingerichtet. Die ehemaligen Steinbrüche sind auf einer Hinweistafel am Parkplatz dargestellt.

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Die Westersteine bei Bartolfelde – Riffe im Zechstein

Geologischer Aufbau der Riffstruktur „Westersteine“

 

Die Riffstruktur der Westersteine bei Bartolfelde südlich des Harzes erlaubt einen einzigartigen Einblick in ein Stromatolithen-Riff aus dem Zechstein. Das Riff wuchs auf einer Schwelle im Zechstein-Becken, in dem das Meerwasser aufgrund des ariden Klimas in einem abgeschlossenen Meeresbeckens eingedunstet wurde. Organismen trugen dazu bei, dass Kalk aus dem Meerwasser zum Aufbau des Riffs ausgeschieden wurde. Die das Riff aufbauenden Organismen waren Cyanobakterien, die die heute sichtbaren Stukturen, die Stromatolithen, bilden. Weiterlesen

Steinbruch am Messingberg bei Steinbergen – Korallenoolith des Oberjura

Im Steinbruch Steinbergen steht der Korallenoolith aus dem Oberjura an. Der Korallenoolith besteht aus Wechsellagerungen von Kalkmergelsteinen und Oolithen. Im Oberjura wurde diese Abfolge in einem warmen, flachen Meer an einer Küste abgelagert. In diesem Milieu bildeten sich die runden Ooide durch Kalkausfällung um Sandkörner oder Schalenbruchstücke, die als Kristallisationskeim fungierten. Durch die Brandung bildeten sich konzentrische Schichten um die Kern der Ooide.

Im Steinbruch Steinbergen wird seit ca. 70 Jahren der Korallenoolith aus dem Oberen Jura abgebaut. Der Aufschluss liegt in der Nordflanke des Wesergebirges. Im Jahr 2004 rutschte ein Teil des Kammes im Steinbruch ab. Der Steinbruch war Teil der Erlebniswelt Steinzeichen, die inzwischen geschlossen ist.

Der Steinbruch befindet sich direkt an der Autobahn 2 und liegt ca. 650 m nordöstlich von Steinbergen.

Die Teufelsmauer – Sandsteine der Oberkreide

Die Teufelsmauer ist eine auf einer Länge von insgesamt 30 km aus der Landschaft herausragende Felsformation. Die Teufelsmauer bildet aber nur in bestimmten Abschnitten die für sie charakteristischen Felsformationen. Sie besteht aus Sandsteinen der Oberkreide, die im Vorland des sich heraushebenden Harzes im Subhercynen Kreidebecken bei flachmarinen Bedingungen abgelagert wurden. Begrenzte Bereiche wurden durch Kieselsäure stark verfestigt und bilden die markanten Felsformationen. Durch die Heraushebung und Überschiebung des Harzes auf das Vorland wurden die Sandsteine nach ihrer Ablagerung steil gestellt und durch die Erosion der weicheren Schichten herauspräpariert.

Durch die tektonische Beanspruchung der Sedimente entstanden die für die Verfestigung der Sandsteine verantwortlichen Deformationsbänder.

Die Teufelsmauer verläuft im nordöstlichen Harzvorland von Ballenstedt über Rieder und Weddersleben bis nach Blankenburg.

 

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Die Schreibkreide von Rügen, Halbinsel Jasmund

Die Kreidefelsen von Rügen bestehen aus feinkörnigen, weißen Kalksteinen, die bis zu 95 % Calcit enthalten. Die Kalksteine entstanden in der Oberkreide werden hauptsächlich von Kalkplättchen der Einzeller Coccolithophorida aufgebaut. Diese Kalksteine werden aufgrund ihrer früheren Verwendung als Schreibkreide bezeichnet. Durch die erosive Tätigkeit der Ostsee ragen die Kreidefelsen an der Küste von Rügen steil empor. In die Schreibkreide sind dunkle Lagen von Feuersteinen eingeschaltet, die aus Opal und Chalcedon (SiO2) bestehen.

Die Kreidefelsen von Rügen befinden sich im Nordosten der Insel Rügen, auf der Halbinsel Jasmund und im gleichnamigen Nationalpark. Die markanteste Erhebung an der Steilküste ist der Königsstuhl (152 mNN).

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